Sexualleben: „Ich komme zu schnell“ – Wie früh ist zu früh?

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Fast jeder fünfte Mann kennt die Situation einer vorzeitigen Ejakulation. Manchmal ist dies erwünscht, wie bei einem Quickie, in den meisten Fällen ist dieser jedoch unfreiwillig. Wenn Mann zu früh kommt, ist dies nicht allein für den Mann ungünstig, sondern auch für die Frau, denn diese braucht bekanntlich länger um zum Höhepunkt zu kommen.

Für Männer ist, neben möglichen Potenzproblemen, auch ein frühzeitiger Samenerguss unakzeptabel. Es ist das Symbol der Männlichkeit und zu einem Liebhaber gehört auch die nötige Ausdauer.

Es gibt Behandlungsmöglichkeiten

Männer, die unter einer frühzeitigen Ejakulation leiden, erwecken häufig erst Jahre später den Gang zum Arzt, da das Schamgefühl über die entschwundene Manneskraft zu groß ist. Dazu gibt es jedoch keinen Grund. Es gibt vielzählige Behandlungsmöglichkeiten um einen vorzeitigen Samenerguss effektiv und erfolgreich zu behandeln.

Ein zu früher Samenerguss lässt sich ebenso schwer stoppen wie das Niesen bei einer Erkältung. Doch wie früh ist zu früh? Als Definitionsgrundlage dient die frühzeitige Ejakulation von ca. einer Minute, nach dem Eindringen in die Vagina. Kommt der Mann dauerhaft zu früh, beispielsweise in einem Zeitraum von sechs Monaten, spricht man von einem frühzeitigen Samenerguss.

Die Kriterien einer Ejaculatio praecox (frühzeitige Ejakulation) auf einem Blick:

  • keine Kontrolle der Ejakulation
  • Psychische Belastung für Partnerschaft
  • Verfrühte Ejakulation (innerhalb von einer Minute)

Medikamente, die einen frühzeitigen Samenerguss behandeln können, ermöglichen ein „länger können“ von 300%. SSRI steht für selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und erzielt die besten Resultate bei Männern. Demnach wäre ein Mann mit einer Ejakulationsdauer von einer Minute fähig diese bis auf drei Minuten zu verlängern. Im ersten Moment mag dies nicht viel erscheinen. Für einen Mann bedeuten zwei Minuten jedoch bereits längeres können, was durchaus einen Unterschied macht.

Zudem liegt ein Mann damit im Durchschnitt. Die durchschnittliche Ejakulationszeit eines Mannes liegt bei ca. drei bis vier Minuten.

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Es gibt Medikamente die speziell ein „zu früh kommen“ behandeln. Dennoch erfragen viele Männer, ob ein PDE-5-Hemmer ebenfalls zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation eingenommen werden kann. PDE-5-Hemmer sind Potenzmittel wie beispielsweise Viagra, Cialis und Levitra.

Kann Viagra den Samenerguss verzögern?

Der Wunsch nicht nur länger sondern auch öfter und besser zu können kann mit Viagra entstehen und könnte alle Anliegen gleichzeitig lösen. Dies ist jedoch leider nicht möglich. Viagra, Cialis oder auch Levitra können nicht zur Behandlung einer frühzeitigen Ejakulation angewandt werden. PDE-5-Hemmer können ein „zu früh kommen“ nicht beeinflussen, da die Ursache nicht an der mangelnden Erregung liegt. Demnach wird die Frage, ob Viagra bei einem vorzeitigem Samenerguss hilft, verneint.

Schweigen ist Gold, gilt hier nicht!

Wichtig ist zudem, dass Anliegen zu behandeln. Mit welchen Maßnahmen, bleibt dem Mann selbst überlassen. Ignorieren wird jedoch nicht helfen, das Thema zu lösen, da die Konfrontation spätestens beim nächsten Geschlechtsverkehr aufkommt. Der damit verbundene Leistungsdruck und die Versagensangst können das Sexualleben stark beeinflussen.

Mögliche Missverständnisse können durch offene Kommunikation mit dem Partner beseitigt werden. Empfindet der Partner das „zu früh kommen“ ebenfalls als „zu früh“? Möglicherweise liegt das eigene Empfinden auf einer unterschiedlichen Realität als bei der Partnerin oder dem Partner.

Im Interesse der Beziehung sollte eine gemeinsame Lösung zielführend sein. Inwieweit diese medizinische oder ärztliche Hilfe beansprucht, bleibt der eigenen Entscheidung überlassen.